Der Backesverein Grafschaft-Nierendorf hat den Sonderpreis des Kreises Ahrweiler ausdem Förderprogramm Ländlicher Raum erhalten. Landrat Dr. Jürgen Pföhler überreichte die mit 2560 Euro dotierte Auszeichnung an die Vereinsvorsitzenden Reiner Ackermann und Günter Bach. Bei „der Errichtung des Backhauses im Auelsgarten in Nierendorf, gleich neben dem neuen Feuerwehrgerätehaus, handele es sich um ein besonders gelungenes, innovatives Projekt im Förderprogramm Ländlicher Raum“, heißt es in der vom Landrat unterzeichneten Urkunde. Das Backhaus diene der Pflege der Dorfgemeinschaft und sei ein Impuls, um die alte Backes-Tradition wieder zu beleben. Besonders beeindruckt habe die Jury, dass die Vereinsmitglieder alle Arbeite in Eigenleistung ausführten.
Der Kreis Ahrweiler weiß das ehrenamtliche Engagement seiner Bürger zu würdigen“, sagte Pföhler bei der Preisverleihung in Nierendorf. Der Kreis- und Umweltausschuss hatte die Vergabe des Sonderpreises beschlossen. Zuvor hatte der Verein bereits einen Zuschuss von 5000 Euro aus dem AW-Förderprogramm erhalten. „Der Preis soll ein ordentlicher Anschub sein, der die Eigeninitiative fördert und beschleunigt“, so derLandrat weiter. Denn durch solche Projekte werde die Gemeinde insgesamt attraktiver. Das schlage sich nicht zuletzt in den steigenden Einwohnerzahlen der Grafschaft nieder. „Wir ziehen das jetzt durch“, feuerte er die Truppe augenzwinkernd an. Das kleine eingeschossige Gebäude soll als verputzter Mauerwerksbau mjt Satteldach errichtet werden und zwei Backöfen, Möbel, Spüle, Kühlschrank und WC erhalten, erläuterte Günter Bach. Im Sommer, spätestens im Herbst, will man die Eröffnung feiern. Der Backes soll anschließend allen Grafschafter Bürgern zur Verfügung stehen. Kindergartengruppen und Schulklassen sollen eingeladen werden, um gemeinsam Brot und Pizza zu backen.
Bach versprach auch weiterhin maximale Transparenz bei der gesamten Baumaßnahme, denn schließlich hätten neben dem Kreis und der Gemeinde auch zahlreiche Privatpersonen für dieses Projekt gespendet. Und die sollten nachvollziehen können, wo jeder einzelne Euro hingehe. „Wir geben das Geld verantwortungsvoll aus, da wird garantiert nichts verschwendet“, versprach der Vorsitzende. Schließlich habe man vor, nicht nur ein funktionelles, sondern auch ein ästhetisches Backes zu bauen. Eine Planungsgruppe ringe in demokratischer Art und Weise kontinuierlich um die beste Lösung für jedes einzelne Detailproblem. Dass die Bürgerschaft von Nierendorf dahinter stehe, zeige sich auch daran, dass pünktlich zur Preisübergabe das 100. Mitglied dem Backesverein beigetreten sei. Die beiden Brüder Robert und David Dankelmeyer waren gemeinsam mit ihren Eltern eingetreten und David war das 100. Mitglied. „Und das als Österreicher!“, freute sich Bach, dass sich die Familie aus der Alpenrepublik so heimisch in ihrer neuen Heimat Nierendorf fühle.